Zeckenbiss

Zeckenbiss

Zeckenbiss: Eine Gefahr für Mensch und Tier

Zecken springen Menschen nicht an und lassen sich auch nicht von Bäumen fallen, vielmehr lauern die winzigen Blutsauger auf Sträuchern und Gräsern auf ihre Opfer, um sich im richtigen Moment an ein vorbeistreifendes Lebewesen zu heften – und zuzustechen. Der Angriff erfolgt still und meist schmerzlos.

Ein kleiner Stich, der fatale Folgen haben kann. Denn mit Viren und Bakterien infizierte Zecken geben damit den Erreger in die Haut weiter. Auf diese Weise werden zwei gefährliche Krankheiten übertragen: Borreliose und Zeckenenzephalitis, auch Hirnhautentzündung oder Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) genannt.

Zecke hat zugebissen
Zecke hat zugebissen
Ein Anzeichen für Borreliose ist ein roter Ring der wächst und sich nach aussen verschiebt
Ein Anzeichen für Borreliose ist ein roter Ring der wächst und sich nach aussen verschiebt
Mit Zeckenzangen lassen sich die Plaggeister leicht und ohne quetschen entfernen
Mit Zeckenzangen lassen sich die Plaggeister leicht und ohne quetschen entfernen
 

Drei Blutmahlzeiten pro Leben reichen aus

Die Ausbreitung der Zecken wird von der Klimaerwärmung begünstigt. Die Spinnentiere fühlen sich in gemässigtem Klima am wohlsten. Das bedeutet, dass sich bei steigenden Temperaturen die Zeckenpopulationen verschieben und die Blutsauger in neue Gebiete vordringen. Selbst in alpinen Gebieten und bis in Höhen von 1800 Metern sind die achtbeinigen Winzlinge vereinzelt schon zu finden.
In der Schweiz sind die infizierten Zecken heute im ganzen Mittelland vom Bodensee bis nach Genf verbreitet.
Die Zecke hat Zeit: Sie braucht in ihrem Leben gerade mal drei Blutmahlzeiten, um sich fortpflanzen zu können. Auf dem Wirt angekommen, sucht die Zecke in aller Ruhe eine Stelle, wo sie ihren Rüssel in die Haut bohren und Blut saugen kann. Damit sie das unbemerkt tun kann, hat die Zecke vorgesorgt: Sie sondert während des Saugvorgangs eine Substanz ab, die die Haut an der Einstichstelle betäubt, sowie einen weiteren Stoff, der das Blut am Gerinnen hindert. Bis zu elf Tage lang labt sich eine ausgewachsene Zecke an ihrem Wirt und saugt sich voll, bis sie hundertmal mehr wiegt als vor dem Stich.

Zecken aufspüren und sofort entfernen

Zecken stechen am liebsten auf warmen, feuchten und dünnen Hautpartien zu wie Achselhöhlen, Schultern, Nacken, Haaransatz, Bauchnabel, im Schritt, Kniekehle und Armbeuge. Bei Kindern stechen die Zecken oft auch in die Kopfhaut.
Mit zwei bis vier Millimetern sind ausgewachsene Zecken sehr klein. Achten Sie besonders auf die hellbraunen, noch nicht ausgewachsenen Tiere.
Wurden Sie gebissen, die Einstichstelle mit einem wasserfesten Filzstift markieren. Das erleichtert die Untersuchung und Kontrolle.
Haben Sie eine Zecke entdeckt, ziehen Sie sie mit einer Pinzette oder einer Zeckenzange aus der Haut:
Die Zecke direkt über der Haut fassen und langsam - senkrecht zur Haut - herausziehen. Nicht drehen! Einmal zugepackt, sollte der Griff nicht mehr gelöst werden.
Nie mit Öl, Leim oder Ausbrennen behandeln, nicht quetschen!!
Stichstelle desinfizieren.
Wenn der Kopf der Zecke in der Haut steckenbleibt, ist das nicht tragisch. Erreger können so nicht mehr übertragen werden. Meist wird das, was vom Parasiten übriggeblieben ist, vom Körper selbst herausgearbeitet.

So schützen Sie sich vor Zeckenstichen

Das Risiko eines Zeckenstichs lässt sich bereits durch wenige Verhaltensregeln minimieren:

  • Kleidung: Die Haut gut bedecken (lange Hosen, Langarm-Hemden, keine Sandalen). Socken über die Hose stülpen.
  • Zeckenschutzmittel auf Haut und Kleidung auftragen.
  • Absuchen: Nach dem Spaziergang Kleider und Körper absuchen; bei Kindern auch auf die Kopfhaut beim Haaransatz achten. Vorsicht: Junge Zecken sind nur gerade einen halben Millimeter gross.
  • Gestochen? Zecke sofort entfernen.
  • Hunde und Katzen mit entsprechendem Mittel oder Halsband schützen. Auch sie können an Borreliose erkranken oder Zecken mit ins Haus bringen - die dann möglicherweise auf einen Menschen wechseln.
  • Die FSME-Impfung wird allen Erwachsenen und Kindern (ab 6 Jahren) empfohlen, die sich in einem Endemiegebiet aufhalten. Bei diesen Personen trägt die obligatorische Grundversicherung der Krankenkasse die Kosten. Beste Impfzeit ist der Winter, um im Frühling schon geschützt zu sein.

Zeckenbiss Symptome

Nach einem Zeckenbiss – vor allem in einem Risikogebiet – ist die Angst bei vielen gross. Ist der Parasit ein Überträger der Borreliose oder FSME gewesen? Leidet der Körper unter einer einfachen Erkältung oder sind das schon die ersten Zeckenbiss Symptome? Wer die möglichen Anzeichen kennt und rechtzeitig handelt, kann das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs zwar nicht vollkommen ausschliessen aber doch deutlich reduzieren.

Zeckenbiss Symptome bei FSME

FSME oder Frühsommer-Meningoenzephalitis wird durch Viren übertragen. Während eines Zeckenstichs werden die Erreger direkt aus dem Speichel des Parasiten in die Wunde und damit in die Blutbahn. Selbst eine schnelle Entfernung der Zecke kann also nur das Risiko senken, eine Infektion aber nicht vollkommen ausschliessen.
Ist es zur Übertragung der FSME Viren gekommen, können erste Symptome nach etwa fünf Tagen auftreten. In Ausnahmefällen bereits nach 48 Stunden. Treten nach drei bis vier Wochen keine Anzeichen auf, besteht in der Regel auch keine Gefahr mehr. Allerdings bedeutet das Fehlen der Symptome nicht, dass es nicht zu einer Infektion gekommen ist. in geschätzten zwei Dritteln aller Fälle verläuft die Erkrankung symptomlos. Die Dunkelziffer dürfte deutlich darüber liegen, da es ja zu keinen Symptomen kommt.

Zu diesen gehören:

  • Fieber, teilweise sehr hoch
  • Glieder- und Gelenkschmerzen
  • (starke) Kopfschmerzen
  • Steifer Nacken
  • Beeinträchtigungen des Bewusstsein
  • Schluckprobleme
  • Sprachstörungen
  • Lähmungen
  • Veränderungen der Persönlichkeit und der Psyche

FSME kann einen sehr schweren Verlauf nehmen, Spätfolgen aufweisen und sogar zum Tode führen. Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung ist daher von entscheidender Wichtigkeit. Einen wirklichen Schutz bietet jedoch nur die rechtzeitige Impfung.

Zeckenbiss Symptome bei Borreliose

Die Borreliose-auslösenden Bakterien sitzen im Darm der Zecke, eine Infektion ist daher erst nach mehreren Stunden Saugzeit möglich. Da es gegen die Borreliose beim Menschen bisher keine Impfung gibt, ist die wichtigste Vorbeugung eine Vermeidung von Zeckenbissen sowie die umgehende Entfernung der Parasiten.
Ähnlich wie bei der FSME können vom Zeckenbiss bis zu den ersten Symptomen einige Tage oder mehrere Wochen vergehen. Auch ein erstmaliges Auffallen der Zeckenbiss Symptome nach Monaten ist möglich. Da die Anzeichen zudem nicht eindeutig, sondern für zahlreiche Krankheiten typisch sind, fällt die eindeutige Diagnose oft schwer.
Als Orientierung ist es dennoch wichtig, die möglichen Anzeichen zu kennen.
Zu diesen gehören:

  • Fieber
  • Gliederschmerzen
  • Gelenkschmerzen und -entzündungen
  • Allgemeine Abgeschlagenheit
  • Wanderröte (Ringe die wachsen)
  • Kopfschmerzen
  • Lähmungen, vor allem im Gesicht
  • Kreislauf- und Herzprobleme
  • Starke Schmerzen
  • Trockene, schmerzende und dünner werdende Haut

Gegen die Borreliose existiert derzeitig weder eine Impfung noch ein spezielles Heilmittel. Bei frühzeitig einsetzender Therapie mit Antibiotika kann die bakterielle Infektion aber dennoch häufig vollkommen ausgeheilt werden. Konnte sich die Krankheit hingegen schon zu einem chronischen Verlauf entwickeln, ist die Therapie deutlich schwieriger und nicht immer erfolgreich. Der Nachweis einer frischen Infektion ist, bei mehrfachen Bissen über die Jahre, schwierig.
Treten nach einem Zeckenbiss Symptome auf, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.

Egal bei welcher Krankheit – eine schnelle Diagnose und Behandlung kann schwere Verläufe und Spätfolgen verhindern oder zumindest das Risiko schmälern.